Vågsøy

22. September 2023 – Von der Halbinsel Stadlandet nach Vågsøy

Seeadler zum Greifen nah!

Wir ziehen eine Halbinsel weiter nach Vågsøy. Die Fahrten entlang der Fjorde begeistern uns jeden Tag aufs Neue! Was für ein großartiges Land Norwegen doch ist! Gefühlt wohnt jeder zweite Norweger am Wasser mit traumhafter Aussicht! Die Insel Vågsøy ist über die Måløybrücke mit dem Festland verbunden.

Am Ende des Dorfes Refvik erstreckt sich der 1,5 Kilometer lange Sandstrand Refviksanden. Mit seinem kreideweißen Muschelsand zählt er zu den schönsten Badestränden in Norwegen. Im Sommer fallen hier häufig die Kreuzfahrer aus Måløy ein. Nicht selten belagern dann bis zu zehn Tourbusse die kleinen Parkplätze an der Bucht. Spätestens dann ist Schluss mit der Beschaulichkeit! Man tut gut daran, zu prüfen, ob Kreuzfahrtschiffe gerade im Hafen von Måløy ankern! Dieses Problem besteht Ende September zum Glück nicht mehr, wir sind zunächst die einzigen Camper auf dem Refvik Campinglatz am traumhaften Refviksanden, später kommt lediglich eine Handvoll Wohnmobile dazu.

Die Sonne verwöhnt uns heute, so dass wir eine Zeitlang am Strand chillen. Dann packt uns aber doch der Unternehmensgeist. Auf Vågsøy gibt es vier Leuchttürme, die die Schiffe sicher durch das Fahrwasser leiten sollen. Die Westküste ist berüchtigt für ihr raues Klima, viele Schiffe haben hier bereits Schiffbruch erlitten. Einen davon wollen wir erwandern, den Skongenes Fyr. Mit dem Fahrrad fahren wir bis kurz hinter Vedvika, dann wird uns die Straße zu steil (wir sind immer noch ohne E-Antrieb unterwegs!).

Einen Kilometer laufen wir noch die Straße aufwärts, im kleinen Weiler Langenes führt schließlich ein Fahrweg in Richtung Leuchtturm. Der Weg ist zwar kurz und relativ einfach, aber dennoch kein  Sonntagnachmittagspaziergang, es geht durch unwegsames Gelände auf und ab, zudem ist er auch wieder morastig. Der Pfad führt an Moorseen und Wäldern mit lauschigen kleinen Wasserkaskaden vorbei. Einige Stellen sind mit einem Steg überbaut.

Schließlich erreichen wir eine Felsplattform und der kleine Leuchtturm unten am Meer kommt in Sicht. Wir beschließen, auf den Abstieg zu verzichten und anstatt dessen die großartige Aussicht zu genießen. Eine gute Entscheidung, denn kurze Zeit später fliegt ein Seeadler-Pärchen in nicht allzu weiter Entfernung einige Runden über dem Meer, wahrhaft majestätische Vögel mit einer Spannweite von bis zu 2,5 Metern! Wir können unser Glück kaum fassen! So kommen wir nach dem gestrigen Fehlschlag doch noch zu unseren Seeadler-Fotos!

Im Haus des Leuchtturmwärters kann übernachtet werden. Stongenes Fyr ist eine der zahlreichen interessanten Unterkünfte des Norwegischen Wandervereins DNT, die von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern genutzt werden können. Der Leuchtturm wurde 1870 errichtet und war wichtig für den Schiffsverkehr durch die gefährliche Fahrrinne von Stadhavet. Auf gleichem Weg wandern wir zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Stellplatzbewertung Refvik Camping

Ort: Refvik; 62.0016, 5.0859

Art des Stellplatzes: Campingplatz

Kosten: 325 NOK

Verfügbar: Alle Einrichtungen verfügbar

Bewertung Lage: 1

Bewertung Ruhe: 1

Bewertung Sanitäranlagen: 3

Anfahrt: Unmittelbar am Strand von Refvik

Mobilfunknetz: 5G

23. September 2023 – Von Vågsøy zum Gaularfjellet

Der Kannenstein – das Wahrzeichen von Vågsøy

Bevor wir mit der Fähre von Måløy nach Oldeide übersetzen, ist noch etwas Zeit. Gerade richtig, um eine weitere Attraktion der Insel anzuschauen, den Kannensteinen. Für das Wahrzeichen von Vågsøy nehmen wir gerne einen kleinen Umweg in Kauf. Wir fahren auf der kleinen einspurigen Piste im Westen der Insel zunächst an dem malerischen Fischerdorf Vika am Torskangerpollen mit seinen bunt getünchten Häuser vorbei.

Am Kannesteinen gibt es einen kleinen Parkplatz.  Ein gut ausgebauter Weg führt in wenigen Metern hinunter zum Strand. Nur mit Hilfe einer Kletterpartie über die glitschigen Steine kommt man zu einer ultimativen Fotoperspektive, ansonsten muss man sich mit dem Ausblick von der Plattform begnügen! Unablässig schlagen seit Tausenden von Jahren mächtige Wellen an den Stein und höhlten die Seiten des vier Meter hohen Felsens mittlerweile so weit aus, dass dieser wie ein übergroßer Pilz aussieht. Auch wenn das Licht am heutigen Morgen alles andere als optimal zu sein scheint, so hat der Kannenstein mit grauem Himmel im Hintergrund auch seinen Reiz und ist somit fast bei jedem Wetter ein lohnendes Fotomotiv.

Galerie

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