Insel Peljesac
9. Juni 2021 – Insel Peljesac - Prapratno
Wir folgen der Autobahn in Richtung Dubrovnik bis Ploče. Hier befindet sich das fruchtbare Neretva-Tal, ein mit Wasseradern durchzogenes Delta voller Gärten mit Zitrusfrüchten. Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung trägt das Neretva Delta auch den Spitznamen “kroatisches Kalifornien”. Das Delta ist berühmt für seine Mandarinen, die in der Regel im September geerntet werden können. Nur hier und in Teilen von China gibt es noch die ursprüngliche Mandarinensorte, alle anderen Arten weltweit sind Kreuzungen. Die Landstraße ist gesäumt von uniformen Obst- und Gemüseständen. Wir kaufen ein paar Pfirsiche und eine Orangenmarmelade und werden viel zu viel Geld dafür los. Nirgendwo an den Waren sind Preise angegeben, aber wir werden das Gefühl nicht los, dass sie in dem Moment drastisch ansteigen, wenn ein „fettes“ Wohnmobil aus Deutschland hier hält!

Hinter Ploče ist Kroatien durch einen zu Bosnien und Herzegowina gehörigen Zipfel zum Meer unterbrochen. Die Fahrt über die Grenze ist derzeit kein Problem – ein Personalausweis genügt. Mit der Fertigstellung der knapp 2,5 Kilometer langen Peljesac-Brücke, geplant für Anfang 2022, dürften die kilometerlangen Staus in der Hauptsaison während der Ein- und Ausreise der Vergangenheit angehören. Eine vierspurige Autobahn über die Peljesac Brücke wird dann das Nadelöhr am bosnischen Grenzübergang umgehen. Die Brücke zählt zu den größten Hängebrücken Europas und wurde durch die EU mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag gefördert.

Nach Istrien ist Peljesac die zweitgrößte Halbinsel Kroatiens und gilt heute als kulinarisches Zentrum für Feinschmecker, da vor Ston in großer Anzahl Austern gezüchtet und zwei Spitzenrotweine, der Dingac und der Postup, hier angebaut werden. Unser erstes Ziel auf Peljesac ist das Kamp Prapratno, in einer kleinen Bucht gelegen. Eigentlich ist die Bucht super-ruhig und idyllisch gelegen, jedoch gibt es derzeit tagsüber erhebliche Lärmbelästigung durch den Ausbau der Autobahn, die oberhalb der Bucht verlaufen wird. Ab 17.30 Uhr ist indes nur noch das Konzert der Nachtigallen auf dem Platz zu hören – ansonsten herrscht himmlische Stille! Aufgrund der Bautätigkeiten während des Tages kommt der Platz für uns mit Sicherheit nur für eine Nacht in Frage.

Den Nachmittag verbringen wir am schönen vorgelagerten Sandstrand der Prapratno Bucht. Für Kroatien ist der Strand eine absolute Rarität: Ganz seicht geht es über feinsten Sand ins Meer und man benötigt nicht einmal Badeschuhe!

Am Abend feiert unser geliebter Omnia-Ofen Premiere: Zum ersten Mal kreieren wir einen Auflauf, mit den Zutaten Lamm-Hackfleisch, Kartoffeln, Kichererbsen, Champions, Frühlingszwiebeln, Schafskäse und allerlei orientalischer Gewürze. Mithilfe des Omnia-Silikoneinsatzes kann man wirklich hervorragende Aufläufe zaubern!
Das Dinner wird begleitet vom nächtlichen Konzert der Goldschakale, die auf der Insel Peljesac verbreitet vorkommen und uns in den nächsten Tagen begleiten werden.

Stellplatzbewertung Kamp Prapratno
Ort: Prapratno / Insel Peljesac
Koordinaten: 42.817447, 17.676224
Art des Stellplatzes: Campingplatz
Kosten: 15,– € mit Acsi Card
Verfügbar: Strom (4,– €), Wasser (0,75 €), Dusche, WC, Entsorgung
Nicht verfügbar: —
Bewertung Lage: 1-2
Bewertung Ruhe: 4 wegen Baustelle, nachts 1!
Bewertung Sanitäranlagen: 2
Mobilfunknetz/W-Lan: kostenpflichtiges W-Lan / LTE
Sonstiges: Kleine Strandbar

10. Juni 2021 – Insel Peljesac – Žuljana
Um 7.30 Uhr beginnen oben am Berg die Bauarbeiten, Zeit für uns, schnell das Weite zu suchen. Ein bisschen tut uns der Betreiber des toll gelegenen Campingplatzes leid, denn die meisten Touristen werden sicher vor dem Baulärm flüchten! Unser Ziel heute ist das nahe Ston, wo die zweitgrößte, erhaltene Wehrmauer der Welt, nach der weltberühmten Chinesischen Mauer, zu finden ist. Die 5,5 Kilometer lange Mauer wurde im 14. Jahrhundert von der Stadtrepublik Dubrovnik errichtet, zum Schutz der Salzgewinnungsanlagen, die noch heute erhalten sind, und dem vollständig kontrollierbaren Zugang zur Halbinsel.

Ein geeigneter Parkplatz für Wohnmobile befindet sich am Hafen. Wir schauen uns zunächst die schöne Altstadt von Ston an, die letztendlich aus drei parallel zueinander verlaufenden Gassen besteht.

Die Mauer von Ston kann auf einem Rundweg begangen werden (Eintritt 70 Kuna). Der Anstieg bis zum höchsten Punkt ist eine schweißtreibende Angelegenheit, daher ist es ratsam, die Besichtigung nicht gerade zur Mittagszeit durchzuführen. Man benötigt ungefähr eine gute Stunde bis zum Endpunkt in Mali Ston, der kleinen Schwester von Ston. In dem hübschen kleinen Dörfchen werden in jedem Restaurant frische Austern angeboten, die in den Austernbänken vor der Haustür gezüchtet werden. Wer mag, kann auch von hier die Begehung der Mauer beginnen – ein geeigneter, gebührenpflichtiger Parkplatz für Wohnmobile ist ebenfalls unten am Hafen zu finden.

Der Rückweg nach Ston führt auf einem Fußweg parallel zur Landstraße und dauert ungefähr eine viertel Stunde.

Wir fahren die Landstraße weiter nach Nordwesten. Die Autobahn-Baustelle zieht sich durch das fruchtbare Tal wie eine „klaffende Wunde“, bevor sie zur neuen Brücke bei Brijesta abknickt. Wir steuern Žuljana an, ein kleines Kaff, in dem sich der Mini-Campingplatz Vucine befindet. Die Zufahrt dürfte für größere Wohnmobile als unseres eher schwierig sein. Beim kleinen Minimarkt im Dorf gibt es für uns zunächst kein Weiterkommen – ein am Straßenrand abgestelltes einheimisches Fahrzeug verhindert die Durchfahrt. Eine hilfsbereite Verkäuferin, die ich nach dem Besitzer des Fahrzeugs befrage, läuft durchs ganze Dorf, um den Verursacher des Engpasses aufzuspüren. Schließlich ist der Übeltäter ermittelt und entfernt die störende Barriere.
Der Campingplatz Vucine hat nur ein paar Stellplätze, die terrassiert zum Meer abfallen, nur die oberen eignen sich für größere Wohnmobile. Mit der netten Besitzerin machen wir eine Platzbegehung und wählen einen schönen Stellplatz unter Pfirsich- und Feigenbäumen mit Blick auf die „grüne Hölle“ vor der türkisfarbenen Bucht aus.
Vom Platz aus kann man unterschiedliche schöne Strände in der Bucht fußläufig erreichen. Heute entscheiden wir uns für die kleine Bucht mit feinen Kieselsteinen direkt unterhalb des Campingplatzes. Natürlich ist auch hier das Wasser kristallklar.
Im Dorf gibt es am Hafen ein paar einfache Konobas, in einer von ihnen wollen wir am Abend frischen Fisch essen. Zuvor kaufen wir an einem kleinen Stand an einem Privathaus Kartoffeln und Mangold, natürlich vom Besitzer im eigenen Garten geerntet. Wir entscheiden uns für die Konoba Riva und bestellen eine gemischte Fischplatte für zwei Personen (330 Kuna), ehrliche Hausmannskost zu vernünftigen Preisen und eine superfreundliche Bedienung! Abends bewundern wir den abendlichen Himmel über der Bucht vor Žuljana.


11./12. Juni 2021 – Insel Peljesac – Žuljana
Von Žuljana aus kann man eine traumhafte Fahrradtour entlang der alten Küstenstraße unternehmen. Da wir noch immer nicht der E-Bike Fraktion angehören, müssen wir uns die Höhenmeter auf der Tour hart erarbeiten. Direkt nach dem Ortsausgang geht es direkt los mit dem ersten Anstieg. Danach können wir jedoch bei mäßigem Auf und Ab den traumhaften Ausblick auf das Meer in vollen Zügen genießen.

Vor Trstenik passieren wir eines der zahlreichen Weingüter der Gegend, die Grgic Winery. Alle Weingüter produzieren hier überwiegend den wohl besten und bekanntesten kroatische Wein, den Dingac.
Die Südhänge der steinigen Dingac Lage auf Peljesac sind die Heimat der Rebsorte „Plavac Mali“. Die Bodenbeschaffenheit und die klimatischen Bedingungen lassen hier Trauben von Spitzenqualität reifen. Die Anbaufläche ist streng begrenzt und die Lese der Trauben erfolgt ausschließlich von Hand. Der gehaltvoller Dingac Wein wird aus sehr spät gelesenem, zum Teil rosiniertem Lesegut gekeltert und weist einen Alkoholgehalt von bis zu 15 % auf.
Im kleinen Örtchen Trstenik am Meer legen wir eine erste kurze Pause ein.

Auch hierher haben die Touristen nach der Pandemie offenbar noch nicht wieder zurückgefunden. Gefühlt sind wir die einzigen Touristen in dem verschlafenen Kaff! Auch hinter Trstenik geht es zunächst wieder bergan mit Anstiegen von 10 Prozent und mehr. Am Ortsausgang liegt der Friedhof auf einem Aussichtspunkt mit dem bezeichnenden Namen „Golden View“. Es folgt das eigentliche Weinanbaugebiet bis zu den Hauptorten Potomje und Dingac. Die malerischen Weinberge fallen steil bis zum azurblauen Meer ab, die Landschaft ist ein einziger Traum! Das Schönste ist, dass wir völlig unbeschwert Fahrradfahren können und so gut wie kein Autoverkehr auf der gut ausgebauten Küstenstraße stattfindet.

Nach Borak-Dingac, unserem Wendepunkt, müssen wir noch einmal 150 Höhenmeter steil hinabfahren, die Rückfahrt wird ein „Spaß“ werden! Am Ortseingang gibt es ein tolles Restaurant, die Konoba Braenovic. Es steht „Pulpo in Dingac-Wein gegart“ auf der Speisekarte, somit ist vollkommen klar, was bestellt wird! Und der Pulpo ist genauso, wie er sein muss: Butterweich und durch die Weinmarinade sehr aromatisch! In Borak gibt es einen schönen Strand, an dem wir uns eine Weile ausruhen und im Meer erfrischen. Anschließend geht es auf gleichem Weg zurück nach Žuljana.
Am folgenden Tag machen wir eine aussichtsreiche Küstenwanderung im Naturschutzgebiet Uvala Vucine. Schon morgens brennt die Sonne erbarmungslos auf uns herab, so dass jeder Höhenmeter zur Anstrengung wird. Über einen Schotter-Fahrweg verläuft die Piste entlang der Küstenlinie mit Blick auf die Bucht von Žuljana. Unser Ziel ist die Nachbarbucht, zu der wir über 200 Höhenmeter steil absteigen müssen. Der Weg ist hier eindeutig das Ziel, denn die Bucht selbst ist nicht gerade spektakulär. Dennoch haben wir sie ganz für uns allein und können im glasklaren Wasser ungestört schwimmen.

Der Anstieg aus der Bucht verlangt uns dann einiges ab, aber bald haben wir den höchsten Punkt erreicht. Über einen dem Inland zugewandten Weg laufen wir zurück. Der Einstieg in den letzten Teil des Weges ist ohne eine App wie zum Beispiel von Komoot nicht zu finden. Der zunächst völlig überwachsene Weg führt hinein in ein felsiges Terrain, von dem wir eine fantastische Aussicht auf unsere Bucht haben. Von hier oben erkennt man erst einmal, wie grandios unser Campingplatz gelegen ist (Pfeil)! Natürlich passen wir in diesem unwegsamen, felsigen Gelände höllisch auf, nicht die Bekanntschaft einer Hornviper zu machen, die in Kroatien verbreitet vorkommt.

Schließlich erreichen wir wieder unseren Campingplatz und halten erst einmal eine wohl verdiente Siesta auf unserem Fatboy Luftsofa*, bevor wir abends noch einmal eine Runde Schwimmen gehen am traumhaften Strand von Vucine. Hohe Pinien reichen bis ans Meer heran und spenden an dem feinen Kieselstrand üppigen Schatten.
Stellplatzbewertung Kamp Vucine
Ort: Žuljana / Insel Peljesac
Koordinaten: 42.888119, 17.448914
Art des Stellplatzes: Campingplatz
Kosten: 22,– €
Verfügbar: Strom (5,– €), Wasser, Dusche, WC, Entsorgung
Nicht verfügbar: —
Bewertung Lage: 1
Bewertung Ruhe: 1+
Bewertung Sanitäranlagen: 3 (sehr einfach aber sauber)
Mobilfunknetz/W-Lan: W-Lan an der Rezeption verfügbar / LTE
Sonstiges: Mini-Shop mit eigenen Produkten (Olivenöl, eigener Plavic-Wein, Gemüse)

13. Juni 2021 – Insel Peljesac / Lovište
Noch einmal befahren wir mit dem Wohnmobil die Traumstrecke zwischen Žuljana und Trstenik, auf der wir vorgestern mit dem Fahrrad unterwegs waren und können uns kaum von diesem einmaligen Ausblick trennen.

Längst steht unsere Entscheidung fest, nicht in Orebic, dem touristischen Zentrum von Peljesac, Station zu machen und beim Durchfahren durch den Ort werden wir voll bestätigt. Die Camps, unter anderem auch das hochgelobte Nevio Camp, befinden sich allesamt unmittelbar an der Hauptstraße, das Nevio zudem genau gegenüber vom großen Tommy Supermarkt. Wir bevorzugen eher die Abgeschiedenheit und ruhigeren Orte, in denen es beschaulich zugeht, und diese sind in Kroatien nun einmal zuhauf zu finden. Im gut sortierten Tommy Supermarkt kaufen wir für die nächsten Tage ein. Wir decken uns auch ein mit einer Auswahl an Peljesac-Weinen und stellen fest, dass sich die Tropfen fast aller renommierter hiesiger Weingüter im Sortiment wiederfinden. Es ist also nicht unbedingt erforderlich, einzelne Weingüter anzufahren.
Unsere dritte Anlaufstation auf Peljesac soll das Örtchen Lovište, am äußersten Ende der Halbinsel, sein. Im Camp Lupis haben wir erneut Glück und erhalten einen der drei Stellplätze in erster Reihe am Meer. Die Inhaber Marija und Djani sprechen perfekt deutsch. Dieser Platz spricht uns bereits auf seiner Website an, da er seine Naturverbundenheit andeutet:
„Die Gelegenheit den Alltagstrott und den Ballast der heutigen Lebensweise abzuwerfen und zu erkennen, wie wenig man fürs Glück braucht! Einen Baum umarmen! Barfuß auf der Wiese spazieren! Im Meer baden!“

Der Platz ist uns auf Anhieb sympathisch, hier werden wir sicher unsere letzten Tage am Meer genießen können. Nicht alle Stellplätze auf den Terrassen unter den Olivenbäumen vorne am Meer sind für höhere Wohnmobile geeignet. Für solche Fahrzeuge gibt es aber noch geräumige Stellplätze im oberen Areal. Dieser Platz ist einfach zu genial, als dass man sich von ihm wegbewegen mag! So chillen wir vor dem Wohnmobil mit Blick auf das spiegelglatte Meer, unterbrochen von einigen Baderunden direkt vor der Haustür!
Am Abend speisen wir im besten Restaurant am Platz, dem Barsa, und es wird ein echter Kulinarik-Event! Im Barsa wird ausschließlich am Tag gefangener Wildfisch angeboten, nicht etwa Ware aus den Zuchtstationen vor der Küste. Die verfügbaren Fische werden den Gästen zur Auswahl zunächst auf einem Silbertablett kredenzt. Wir entscheiden uns für den Premiumfisch, einen 1,9 Kilogramm schweren Petersfisch, auch unter St. Pierre bekannt, der in Feinschmeckerkreisen als absolute Delikatesse gilt! Vor unseren Augen wird der Fisch ausgenommen und die Eingeweide im Hafenbecken versenkt – nicht ohne Grund, wie der Besitzer des Restaurants uns verschmitzt erklärt: Sein bester Gast sei eine Schildkröte, die seit fast zehn Jahren jeden Abend bei ihm „dinieren“ würde!


Und tatsächlich, nach wenigen Minuten taucht die 70 Kilogramm schwere „Unechte Karettschildkröte“ auf und lässt sich die Fischreste schmecken!


Der gegrillte Fisch ist indes jeden Kuna wert, auch wenn er einen stolzen Preis hat (450 Kuna/kg). Wir können uns kaum erinnern, jemals einen solch köstlichen Fisch gegessen zu haben! Der Horizont verfärbt sich zur blauen Stunde über dem Hafenbecken in diversen Rottönen und erinnert uns an die pastelligen Farben des abendlichen „African Skies“!

14./15. Juni 2021 – Insel Peljesac – Lovište
Auf einer kleinen Wanderung wollen wir die Nachbarbucht erkunden, in dem die kleine Konoba Extravaganca zu finden ist (sechs Kilometer one way). Zunächst wandern wir oberhalb von Lovište am Fußballplatz vorbei, wo der „englische Rasen“ auf „ökologische“ Art und Weise kurz gehalten wird!!! In kleinen bewirtschafteten Gärten wird Gemüse für den Eigenbedarf angebaut, am Wegesrand duften Ginster und Jasmin. Der Weg führt hinauf zur Landstraße, der wir zweihundert Meter folgen, bis die Abzweigung hinab in die Bucht ausgeschildert ist. Unterwegs sichten wir, wie auf fast jeder Wanderung hier in Kroatien, Schlangen, die beim Näherkommen schnell das Weite suchen.

Der geschotterte Weg hinab in die Bucht wird von einigen Besuchern des Restaurants, die den Weg mit dem Auto gewagt haben, als abenteuerlich beschrieben. Allerdings sind die steilen Passagen zumeist asphaltiert, was der Strecke den größten Schrecken nehmen sollte. Die Extravaganca-Konoba, in der auch Zimmer angeboten werden, ist traumhaft gelegen. Wer absolute Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, ist hier sehr gut bedient. Viele der Gäste, die sich in der Uvala Duba verirren, wählen die bequeme Variante über den Seeweg mit einer Yacht oder einem kleinen Holzboot von Lovište ausgehend.


Nach einem kurzen Sonnenbad am Strand, bestellen wir im Extravaganza einen halben gegrillten Knurrhahn zu zweit. Da der Besitzer des Restaurants der Sohn des Inhabers vom Barsa ist, überrascht es nicht, dass die Qualität des Fisches ebenso herausragend ist. An den Tischen schwirren zahlreiche Schmetterling von Blüte zu Blüte. Wir kommen ins Gespräch mit einem netten polnischen Paar. Sie erzählen, dass das Estravaganza von einem aus Funk und Fernsehen bekannten polnischen Koch namens Robert Maklowicz empfohlen wird und sie deswegen hier seien!
Scheinbar haben sie sich zum Sport gemacht, alle Empfehlungen ihres Stars anzusteuern, um zu schlemmen!? Sie waren vormittags bereits in der Bolero Bar in Lovište, die ebenfalls als Tipp verzeichnet ist. Wir machen uns nachmittags auf den Rückweg und werden spontan vom Wirt des Barsas zu einem Kaffee eingeladen. Er freut sich sichtlich darüber, dass wir heute auch im Restaurant seines Sohnes zu Gast waren. Wir plaudern eine ganze Weile angeregt mit ihm, auch über das Thema Corona. Seine Familie war aufgrund einer Touristen-Party in Lovište vergangenes Jahr vom Virus befallen und teils schwer erkrankt. Und man mag es kaum glauben, das polnische Schlemmerpaar aus dem Estravaganza trifft auf unsere Empfehlung hin auch im Barsa ein, um auch hier das kulinarische Angebot zu testen. Das „Hallo“ zum schnellen unerwarteten Wiedersehen ist groß! Ehrlich gesagt, man sieht´s den Beiden an, dass sie keine Kostverächter sind und innerhalb kürzester Zeit offenbar in der Lage sind, drei vollwertige Mahlzeiten zu verputzen.
Am darauffolgenden Tag, unserem letzten Tag am Meer, lassen wir es bewusst gemächlich angehen. Ein kurzer Spaziergang zur Uvala Rasoha Bucht und Baden – mehr soll heute nicht mehr passieren! Wir haben die traumhafte Bucht fast ganz für uns alleine – es gibt jede Menge Liegemöglichkeiten auf glatten Felsplatten und kristallklares Wasser – man mag es schon fast gar nicht mehr erwähnen! Aber das Meer ist in Kroatien nun einmal einer der ganz großen Pluspunkte!

Stellplatzbewertung Camp Lupis
Ort: Lovište / Insel Peljesac
Koordinaten: 43.028326, 17.030483
Art des Stellplatzes: Campingplatz
Kosten: 21,– €
Verfügbar: Strom, Wasser, Dusche, WC, Entsorgung
Nicht verfügbar: —
Bewertung Lage: 1
Bewertung Ruhe: 1-2 (leichter Verkehr auf Sträßchen vor dem Platz – eine Sackgasse)
Bewertung Sanitäranlagen: 1+ (Reinigung nach einmaliger Nutzung!)
Mobilfunknetz/W-Lan: W-Lan / LTE

16. Juni 2021 – Von der Insel Peljesac zu den Plitvicer Seen
Ohne ein morgendliches Bad trennen wir uns nicht vom Mittelmeer – dann heißt es Abschied nehmen. Heute treten wir den Weg in Richtung Heimat an. Schon jetzt stellen wir uns vor, wie es wohl in ein paar Jahren sein wird, ohne Zeitdruck einfach weiterzufahren, wenn einem danach ist! Vor Orebic ist ein schöner Aussichtspunkt – von hier bestaunen wir noch einmal das Inselarchipel von Peljesac und Korcula.

3 Comments
dgw
Toller Erlebnisbericht mit vielen Anregungen die wir hoffentlich in den kommenden Wochen selbst erleben dürfen
May
Sehr schöner Bericht. Morgen gehts wieder los und auch wieder zum Peljesac .
Meike
Hallo, vielen Dank für die tollen Berichte und Fotos , ganz toll beschrieben!!! LG Meike