Spezielle Orte

Bolgheri – der sagenumwobene Weinort

Natürlich darf auch dieses Mal ein Besuch in Bolgheri, dem sagenumwobenen Weinort, nicht fehlen. Zwischen Castagneto Carducci und Bolgheri befindet sich das Anbaugebiet, in dem hochwertige, aber auch teilweise extrem hochpreisige Weine produziert werden. Sassicaia und Ornellaia sind nur zwei klangvolle Namen, die jedem Weinkenner das Herz höherschlagen lassen. Auf dem Weg nach Bolgheri machen wir einen Stopp in der Tenuta di Vaira zu einer Weinprobe und erstehen dort unter anderem ein paar Flaschen des Caccia al Palazzo DOC, der immerhin 91 Falstaff Punkte erhalten hat. Ein ernüchternder Beigeschmack des Direktkaufs auf toskanischen Weingütern ist die Tatsache, dass man die Weine bei deutschen Versandhändlern häufig zum gleichen oder gar günstigeren Preis erwerben kann. Dennoch lieben wir das Erlebnis des Wine-Tastings direkt beim Erzeuger und haben eine gute Erinnerung, wenn wir einen dieser Tropfen zu Hause öffnen!

Nach Bolgheri führt die berühmte und viel fotografierte Zypressenallee, Viale dei Cipressi, die an der Kreuzung der Via Aurelia beginnt und wie an der Schnur gezogen nach Bolgheri führt. Das Dörfchen selbst hat man schnell durchquert. In dem lauschigen Häuser-Ensemble aus rotem Backstein und Mauerwerk sind überwiegend Souvenirläden und Weinstuben untergebracht. Für uns ist das idyllischste Restaurant des gesamten Ortes die Taverna del Pittore, aus der einladende Töne von Billie Holiday erklingen. Hier lassen wir uns nur allzu gerne nieder. Im Angebot sind frische Porcini (Steinpilze) auf Tagliatelle, die wir uns zusammen mit einem Gläschen Bolgheri DOC munden lassen.

Volterra – „die vergessene Stadt“

Obwohl wir schon so oft in der Toskana waren, sind wir noch nie in Volterra gewesen – Volterra ist für uns so etwas wie „die vergessenen Stadt“! Zwei Anläufe haben wir gemacht, aber aus unterschiedlichen Gründen abgebrochen. In diesem Jahr ist es aber endlich soweit: Das Wetter ist perfekt, und wir sind hochmotiviert, auch diese Perle der Toskana zu entdecken.

Volterra ist ein glänzendes Beispiel einer authentisch, mittelalterlichen Stadt mit einem Hauch etruskischem Charme. Schon von Weitem sichtet man den majestätischen Bergrücken mit der trutzigen Stadtmauer, die sich scheinbar Wind und Wetter entgegenstellt. Wir parken unser Auto außerhalb der Stadtmauer und lassen auf dem Parkplatz die Easy Park App zur Anwendung kommen – für uns die fairste Art Parkgebühren zu entrichten, da man minutengenau und sehr einfach zahlen kann.

In Volterra gibt es eine ganze Menge zu entdecken, allen voran natürlich den imposanten Piazza dei Priori, der Hauptplatz der Stadt. Die zahlreichen Adelspalästen zeugen von dem reichen mittelalterlichen Erbe Volterras. Das spektakulärste Gebäude des Platzes ist natürlich der Palazzo dei Priori, das älteste Rathaus der Toskana. Wir lassen eine ganze Weile das bunte Treiben auf uns wirken, bevor wir weiterziehen.

Natürlich darf auch die Besichtigung römischer Überreste und Überbleibsel der etruskischen Stadt, die nach dem Geschmack der Römer anpasst wurden, nicht fehlen. Das bedeutendste Bauwerk ist sicherlich das freigelegte Römische Theater, das außerhalb der Stadtmauer liegt und im Mittelalter teilweise zerstört wurde. Dahinter befinden sich die Überreste eines Badehauses aus dem 3. Jahrhundert. Von der Stadtmauer aus hat man einen hervorragenden Überblick.

Eine geruhsame Mittagspause verbringen wir in der Osteria Fornelli am Rande der Stadtmauer. Hier herrscht nicht der Trubel der Restaurants am Piazza di Priori, und man kann die authentischen Gerichte in aller Seelenruhe zu angemessenen Preisen genießen.

Anschließend besteigen wir noch den Torre Toscano, von dem aus man die Dächer Volterras bewundern kann – ein sehr empfehlenswerter Zwischenstopp.

Volterra steht auch für sein Alabasterhandwerk. Es gibt einige Werkstätten, in der kunstvolle Gegenstände in Handarbeit produziert werden, leider aber auch zahlreiche Souvenirläden mit billigem Kitsch.

Der Tag vergeht wie im Fluge und es ist Zeit, den Rückweg nach Sassetta anzutreten. Noch einmal schauen wir im Abendlicht zurück auf die lauschigen Hügel, auf denen Volterra erbaut worden ist. Für uns zählt Volterra zu den sehenswertesten Städten, die wir bislang in der Toskana entdeckt haben.

Merkwürdige Kugeln am Spiaggia di Rimigliano

Habt ihr euch schon immer gefragt, was es zum Beispiel am Mittelmeer mit den faserigen Kugeln am Strand auf sich hat, die zu Abertausenden angespült werden? Auch am Spiaggia di Rimigliano bedecken die Bällchen große Teile des wunderschönen und zu dieser Jahreszeit menschenleeren Naturstrandes. Wir wollen das Phänomen aufklären: Es handelt sich hierbei um verfilzte Reste aus Seegras, auch Poseidon- oder Neptungras genannt, die durch die Bewegung des Meeres zu Kugeln geformt werden. Poseidongras ist eine typische mediterrane Pflanze, die noch vor 120 Millionen Jahren eine Landpflanze war, sich im Lauf der Zeit aber zu einer aquatischen Pflanze adaptiert hat und nunmehr große Teile des Meeresbodens bedeckt.

Sie ist essentiell für das marine Ökosystem, da sie der Erosion an den Küsten entgegenwirkt. Zudem produziert das Poseidongras 2,5 Mal mehr Sauerstoff durch Photosynthese als der Amazonas Regenwald und spielt somit eine sehr wichtige Rolle für den Menschen in Zeiten des Klimawandels. Übrigens: Fehlt das Poseidongras ganz, ist dies ein sicheres Zeichen für eine generell schlechter werdende Wasserqualität, wie es zum Beispiel in weiten Teilen der Ostsee der Fall ist.

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