Der West Coast National Park ist von August bis September zur Wildblumenblüte zumeist deutlich stärker frequentiert als zu anderen Zeiten im Jahr. So sind wir hocherfreut, dass sich vor dem Gate bei der Registrierung kein längerer Stau bildet. Wir haben bei Sanparks Wild Cards gebucht, die uns freien Eintritt in den südafrikanischen Nationalparks für ein ganzes Jahr gewähren (4.530 Rand für Ehepaare). Normalerweise kann man Wild Cards auch an den Gates erwerben, im West Coast NP jedoch nicht zur Wildblumenblüte im August und September. Die Investition lohnt sich, wenn man sich ungefähr fünf bis sechs Tage in den angeschlossenen Nationalparks aufhält.
Wir wenden uns zunächst dem Geelbek-Informationszentrum zu, das im kapholländischen Stil erbaut ist. Im hübsch angelegten Garten frühstücken wir in aller Ruhe, während Heerscharen von knallgelben männlichen Kapwebern (Cape Weaver) damit beschäftigt sind, ihre filigranen kugelförmigen Nester in den Schatten spendenden Bäumen zu konstruieren. Es ist Balzzeit und wir beobachten ein ums andere Mal, wie Weibchen die Bauwerke genauestens inspizieren. Die Männchen umschwirren dann ganz aufgeregt ihr Nest, als wollten sie ihre Herzensdame endgültig von ihrer Wahl überzeugen! Die Weibchen sind erst paarungsbereit, wenn ihnen das Werk eines ihrer Auserwählten gefällt. Es kommt sogar vor, dass die Weibchen bei Nichtgefallen die Aufhängung der Nester durchtrennen und die bedauernswerten Männchen dann wieder ganz von vorne mit dem Nestbau beginnen müssen.