Rückreise
09 ./10. Mai 2023 – „Wie nach Hause kommen …“
Da wir unseren Mietwagen um 11 Uhr in Marrakesch abgeben müssen, machen wir uns sehr pünktlich auf den Weg. Im Gegensatz zu den meisten Ländern in Europa muss der Mietwagen Innen und Außen gesäubert abgegeben werden, da sonst eine überhöhte Servicegebühr droht. Wir fahren auf der N 8, ungefähr zwanzig Kilometer vor Marrakesch eine Shell Tankstelle an, wo sich ein Mitarbeiter sofort an die Arbeit macht. Mit großer Akribie wienert und schruppt er unser Auto auf Hochglanz. Wir werden während der Wartezeit auf zwei Stühlen neben der Waschstraße „abgestellt“. Für eine Arbeitszeit von mindestens einer Dreiviertel Stunde zahlen wir ganze 35 Dirham. Das zeigt, wie niedrig die Arbeitslöhne in Marokko sein müssen!

Das Abgabeprocedere bei Budget wenig später ist unproblematisch, obwohl wir durch die langwierige Autowäsche eine halbe Stunde zu spät sind. Vor der Autovermietung lauert ein Taxifahrer, der uns für 100 Dirham seine Dienste anbietet. Es ist ein Privatauto, das über ein marokkanisches Pendant zu Uber unterwegs ist. Wir zeigen dem Fahrer auf unserem Handy, wo wir hinmüssen und erkennen während der Fahrt, dass er sich nicht gut auskennt. Er fährt in den Jemma El Fna Platz hinein, von dem wir wissen, dass es dort eigentlich keine für Autos befahrbare Straße zu unserem Riad gibt. Tatsächlich steckt er nach wenigen Metern im Chaos fest und muss rückwärts zurück zum Platz setzen – ein abenteuerliches Unterfangen! Schließlich schlägt er den richtigen Weg außen um die Medina herum ein.
Es ist ein bisschen „wie nach Hause kommen“ – wir fühlen uns direkt heimisch im Riad Noga. Dort werden wir von Abdullah direkt wieder erkannt und freundlich begrüßt. Nach einem erfrischenden Bad im Pool gibt es erst einmal einen kleinen Snack im Patio, bevor wir uns ein letztes Mal ins Getümmel stürzen. Dieses Mal haben wir konkrete Kaufabsichten, denn wir wollen kleine Tajinen für Gewürze und Marmeladen kaufen. Nachdem Corinna im ersten Keramik-Shop mit ihrer Verhandlung kläglich scheitert, finden wir in den nördlichen Souks den kleinen Laden Artisanat chez Chafig (Toualet ben saleh No 20), wo teilweise Festpreise an den Waren stehen. Das vereinfacht die Verhandlungen ungemein.

Schließlich einigen wir uns auf einen Preis und ziehen glücklich mit unseren Souvenirs von dannen. Wir haben unsere Runde durch die Souks mit unserer Komoot-App aufgezeichnet und stellen am Ende des Tages fest, dass wir fast acht Kilometer zurückgelegt haben!


Bei unserem letzten Dinner genießen wir noch einmal die Ruhe des Riads Noga – eine willkommene Oase der Stille in einer wahnsinnig turbulenten und aufregenden Stadt.
Am nächsten Morgen stehen wir in aller Herrgottsfrühe auf und werden vom Taxi am nahen Dar Moulay Driss pünktlich abgeholt. Wieder einmal erleben wir ein Phänomen, dass wir in drei Wochen Marokko nahezu täglich erfahren mussten: In diesem Land scheint niemand Wechselgeld zu besitzen! Warum sollte es also bei der abschließenden Taxifahrt anders sein!? Auch die Abholung unserer deponierten Drohne vom Flughafen-Zoll funktioniert reibungslos. Wir bekommen sogar noch „Geleitschutz“ eines Zollbeamten bis in die Sicherheitszone, damit die Drohne bloß nicht im Land bleibt! Wie wir es von Ryanair gewohnt sind, ist der Flug nach Weeze pünktlich, und somit geht unsere zweite Marokko-Reise zu Ende.
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