Marrakesch

19. April 2023 – Ankunft in Marrakesch

Der Ryan Air Flug landet mit halbstündiger Verspätung in Marrakesch. Dort wartet auf uns eine unangenehme Überraschung: Die Einfuhr von Drohnen ist in Marokko verboten, so dass wir unsere Drohne gegen Gebühr (175 DRH) am Zoll deponieren müssen und beim Abflug wieder abholen können. Unser Fehler – das hätten wir zu Hause besser recherchieren müssen!

Der Taxifahrer wartet bereits am Ausgang und kutschiert uns routiniert durch das Verkehrschaos Marrakeschs. Entlang der Stadtmauer bahnt er sich lässig seinen Weg durch die schmalen Gassen mit hupenden Mopeds, Eselskarren und wild gestikulierenden Händlern. 

An einem Parkplatz werden wir von einem Mitarbeiter erwartet und zu unserer Unterkunft geleitet. Durch ein unscheinbares Eingangstor in einer Nebenstraße gelangen wir zum Riad Noga*, dass den blumigen Beschreibungen und Rezensionen auf den Buchungsforen entspricht. Das Haus ist ein regelrechtes Kleinod aus Tausendundeiner Nacht inmitten der turbulenten Medina. Bunte Bougainvilleas umranken die Innenhöfe der beiden liebevoll restaurierten Stadthäuser und umschmeicheln lauschige Sitzecken. In einem der beiden Patios befindet sich ein erfrischender Pool.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, begeben wir uns auf eine der Dachterrassen und beobachten Hausammern, die eifrig auf den Vorsprüngen und Simsen des Riads hin und her hüpfen. Bei einem Gin Tonic lauschen wir dem rhythmischen Trommeln und dem Sound der Ghaitas, der typischen Flöten der Schlangenbeschwörer, auf dem nahen Djemaa El Fna, später auch den Klagerufen der Muezzine. Ihr Gebets-Singsang schallt von den Türmen der zahlreichen Moscheen der Stadt und ruft die Gläubigen zum Gebet. Gleichzeitig signalisiert es auch das Ende des heutigen Fastens mit dem Untergang der Sonne für alle Muslime. Es ist Ramadan und in Marrakesch herrscht gerade der übliche Ausnahmezustand!

Das Abendessen wird auf einer lauschigen Terrasse bei Kerzenschein serviert. Der Hauptgang, Lamm Meatballs in Tomatensoße, ist sehr lecker, während uns die Vorspeise (Gazpacho) und das Dessert (ein schlichter Obstsalat) nicht vom Hocker reißen. Die Küche im Riad Noga ist in Ordnung, wir werden aber im Verlauf unserer Reise in unseren Unterkünften noch deutlich bessere Gerichte vorgesetzt bekommen. Dennoch ist die Dachterrasse auch an den kommenden Abenden ein willkommener Ort der Erholung nach einem anstrengenden Tag in einer turbulenten Stadt.

20. April 2023 – Schlendern durch die Souks

Der Morgen beginnt mit einem erfrischenden Bad im Pool unseres Riads bevor wir uns von einem typisch, marokkanischen Frühstück verwöhnen lassen. Es stehen verschiedene Sorten Fladenbrote auf dem Tisch, zum Beispiel das in Öl gebackene Msemen,  Mini-Tajinen mit Marmeladen und auch ein Omelette. 

Zunächst einmal zieht es uns zum Djemaa El Fna, wo am frühen Morgen naturgemäß noch keine großartige Betriebsamkeit herrscht. Nur ein paar Schlangenbeschwörer spielen auf ihren Ghaitas und lauern auf Kundschaft. Den meisten Touristen wird vielleicht nicht bekannt sein, dass Schlangen gar nicht auf die Klänge der Flöte reagieren, da sie vollkommen taub sind, sondern ausschließlich auf die Bewegungen ihres „Dompteurs“ reagieren.

Wir schlendern weiter zum nahen Place des Espices, wo Gewürze, Geschirr, Decken und Teppiche feilgeboten werden. Der Platz ist gesäumt von Bars und Cafés, und von einer derer Dachterrasse beobachten wir eine Weile das bunte Treiben aus der Vogelperspektive.

Unterwegs in den Souks kann man allerlei exotische Dinge zu sehen bekommen. Wir geraten mehr zufällig in den Hühnermarkt, wo man mit dem bedauernswerten Federvieh nicht gerade zimperlich umgeht. Zart besaitete Menschen sollten sich diesen Anblick besser ersparen! Hühner werden für die Kunden lebend auf die Waage geschmissen, an Ort und Stelle geköpft und schließlich für den Verzehr von einer Maschine in Windeseile gerupft. Auf der anderen Seite: Frischer kann man ein Huhn kaum bekommen und sicher hat das Federvieh in Marokko ein besseres Leben gehabt als in einer deutschen Hühnerfarm mit Massentierhaltung a la Wiesenhof.

Nächster Stopp ist der Jardin Secret. 80 Dirham Eintritt sind für das kleine Gartenparadies inmitten der hektischen Medina durchaus ambitioniert. Der Garten ist ein mehr als vierhundert Jahre altes historisches Denkmal aus der Saadier-Dynastie und spiegelt die Pracht marokkanischer Architektur wider. Kleine Springbrunnen und die zum originalen Wassersystem gehörenden Rinnen unterteilen die symmetrisch angeordnete Gartenfläche. Die von hohen Mauern umgebenen beiden Gärten sind erst vor einigen Jahren von einem berühmten Gartenarchitekten wiederhergestellt und neugestaltet worden. 

Durch den Tropischen Garten schwirren zahlreiche Vögel, unter anderem Bülbüls und Hausammern. Hier sollen Pflanzen aus allen Kontinenten gedeihen, zu dieser Jahreszeit ist von der Vielfalt allerdings nicht ganz so viel zu sehen.

Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich die Boutique Norya Ayron. Hier kann „frau“ hippe Kimonos und Kaftane erwerben, auf die Stars wie Kate Moss und Sharon Stone schwören: Beide haben die Marke aus Marrakesch zu ihrem Lieblingslabel auserkoren! Die knallbunten Seidenstoffe fühlen sich bei ihren Trägerinnen sicher wunderbar auf der Haut in den heißen Sommernächten Marrakeschs an. Corinna probiert zwei Kleider an, kann sich aber letztlich nicht zum Kauf durchringen.

Unser Vorhaben, uns eine der zweiundzwanzig noch aktiven Gerbereien der Stadt anzuschauen, brechen wir vorzeitig ab. Unser Nervenkostüm reicht am heutigen Tag einfach nicht aus, um die aggressiven und bisweilen distanzlosen Schlepper, die uns ihre Dienste aufdrängen wollen, abzuwehren. Die Gerbereien entlang der Rue de Bab Debbagh liegen alle hinter verwitterten Toren und Mauern verborgen und können nur mit einem Führer gegen Entgelt betreten werden. So beobachten wir lediglich die vollbeladenen Eselskarren, die von den Gerberhöfen die Felle in Richtung Souks zur Weiterverarbeitung transportieren.

Wir schlängeln uns durch die von Moped Abgasen verseuchten Souks zurück zu unserem Riad, entspannen dort den Rest des Nachmittags auf der Dachterrasse, um etwas Kraft für den Abend zu schöpfen.

Noch einmal wollen wir die besondere abendliche Stimmung des Djemaa El Fna aufsaugen. Unser ursprünglicher Plan, verschiedene Garküchen auf dem Platz auszuprobieren, scheitert an den aufdringlichen Drückern, die uns derartig auf die Pelle rücken, dass wir alsbald die Flucht ergreifen. So extrem und nervig haben wir das vor acht Jahren nicht empfunden, aber vielleicht liegen auch die Nerven der einheimischen Händler nach einer entbehrungsreichen Ramadan Zeit blank!

Wir versuchen spontan ein Restaurant in ruhigerer Atmosphäre zu finden, woran wir kläglich scheitern. Diese Erfahrung haben wir bereits bei unserer ersten Reise nach Marokko gemacht. Ein gut rezensiertes Restaurant, das wir zunächst ansteuern, ist ausgebucht, und so landen wir schließlich auf dem Roof Top eines kaum erwähnenswerten, marokkanischen Restaurants mit lauter Musik und schlechtem Essen. Auf dem Rückweg schlendern wir noch eine Weile durch illuminierte Gassen und lassen den Abend in unserem Riad bei einem Gläschen Wein und einem netten Plausch mit zwei älteren Berliner Gästen ausklingen.

21. April 2023 – Faszinierende Paläste und Fastenbrechen mit drei Sternen

Mein Geburtstag! Wie schon so oft zuvor darf ich wieder einmal meinen Ehrentag an einem besonderen Örtchen dieser Welt begehen! Erst einmal werden Geschenke auf der Dachterrasse ausgepackt – Corinna überrascht mich mit Karten für Gregory Porter! Sogar für eine Geburtstagskerze und Blumen auf dem Frühstückstisch ist gesorgt.

Der Bahia Palast, den wir heute als erstes besuchen, ist benannt nach der Lieblingsfrau des Großwesirs Ba Ahmed Ben Moussa. Polygamie gehörte Ende des 19. Jahrhunderts in Regierungskreisen zum guten Ton: Der Großwesir soll vier Frauen und achtzig Konkubinen bespaßt haben.

Am Eingang zahlen wir 70 Dirham Eintritt und betreten die prachtvollen Gemächer, ein Labyrinth aus zahlreichen Räumen mit kunstvoll verzierten Zedernholzdecken und Wänden mit Marmorintarsien im maurischen Stil. In lauschigen Patios sprudeln Springbrunnen, die üppigen Gärten zeugen vom immensen Wohlstand der einstigen Herrscherfamilie. Der Bahia Palast ist einer der beeindruckendsten Bauwerke in Marokko überhaupt und eine der Top-Sehenswürdigkeiten Marrakeschs, dementsprechend wälzen sich in der Hauptsaison Menschenmassen durch das Gebäude.

Knallbunt sind die Farben auf dem Place des Ferblantiers. Gewürz-, Teppich- und Lampenhändler versuchen hier die unzähligen Besucher der nahen Attraktionen zum Kauf zu bewegen.

Nicht weit davon entfernt befindet sich der Palast El-Badi, „der Unvergleichliche“, aus dem 16. Jahrhundert.  Auf den Außenmauern nisten Störche und ziehen ihre Jungen groß – eine große Attraktion für viele Touristen. Einst zierten handbemalte Kacheln die Wände, kunstvolle Mosaike die Fußböden und geschnitzte Verzierungen aus Zedernholz die Decken des Palastes. Heute ist von der ganzen Herrlichkeit allerdings kaum noch etwas zu erkennen, zumal El-Badi nur knapp 100 Jahre existierte. Ein nachfolgender Alaouiten-Herrscher missbrauchte die Bausubstanz des Palastes als Steinbruch und ließ lediglich die gewaltigen Außenmauern aus Lehm stehen.

Dennoch strahlt der Palast mit seinem riesigen Innenhof, den üppigen Gärten und Wasserbassins etwas ganz Besonderes aus. Bei der Besichtigung der Anlage darf der aufwändig restaurierte Minbar der Kutubiya-Moschee aus dem 11. Jahrhundert, eine vier Meter hohe hölzerne Gebetskanzel, auf dem der Imam sein Freitagsgebet abhielt, nicht fehlen.

Nahe des Djemaa El Fna gibt es eine angesagte Jazzbar, das La Pergola, auf dessen Dachterrasse wir zu seichten Jazzklängen eine Pause einlegen. Allabendlich finden hier Live-Konzerte statt. Nach der ganzen Hektik der Stadt genießen wir die Oase der Ruhe bei einem kleinen Snack. Anschließend ziehen wir uns zu einer Siesta in unser Riad zurück.

Am Abend haben wir einen ganz besonderen Geburtstags-Event gebucht: Im exquisiten Royal Mansour Hotel* gibt es ein mit drei Michelin-Sternen dekoriertes Restaurant, das Le Grande Table Marocaine. Hier wird zur Ramadan Zeit jeden Abend nach Sonnenuntergang ein Fastenbrechen-Menü angeboten, das sogenannte Ftour Bidaoui. Heute ist zudem der Ramadan beendet und für die Muslime Zeit des „Zuckerfestes“.

Da wir bis zum Beginn des Dinners noch etwas Zeit haben, schlendern wir eine Weile durch die noble Hotelanlage, ein Prestigeobjekt, das der König höchstpersönlich von den besten Handwerkern des Landes errichten ließ. Schon der Eingang zeugt von erlesener marokkanischer Palastarchitektur mit Mosaiken, Marmor und Stuckdekoren. Ein luxuriöser Pool, penibel gepflegte Gartenanlagen mit exotischen Pflanzen, ein Palmengarten und nicht enden wollende Kräuterbeete springen uns ins Auge. Den ganzen Luxus lässt sich das Hotel exquisit bezahlen: Eine Übernachtung kostet hier das zahlungskräftige Klientel mehr als 2.000,– € pro Nacht!

Dann öffnen sich die schweren Holztore zum Le Grande Table Marocaine. Eine sehr gute traditionelle Live-Band untermalt das gesamte Dinner mit dezenten arabischen Klängen. Alle Gäste bekommen die gleichen Speisen vorgesetzt, lediglich beim Hauptgang kann ausgewählt werden, alkoholische Getränke sind tabu! Dafür gibt es begleitend zu den Gängen frische Milch mit Orangenblüten-Flavour, marokkanischen Minztee sowie unterschiedliche exotische Fruchtsaft Cocktails. Auf einer Etagere liegen besondere Datteln und Feigen und andere ausgewählte Trockenfrüchte bereit, außerdem süßes, in Honig getränktes Gebäck. Wir halten uns bei diesem recht mächtigen Einstieg dezent zurück, denn die Karte mit der Speisefolge deutet an, was noch alles auf uns zukommt!

Es folgt eine sehr leckere Harira, eine typisch marokkanische Suppe. Kurze Zeit darauf wird der Tisch vollgestellt mit raffiniert gefüllten Teigtaschen – wer soll das nur alles essen? Bevor es zur Auswahl des Hauptgangs kommt, servieren die auffällig freundlichen und gut geschulten Kellner ein erfrischendes Rosensorbet. Jede Speise wird uns zu Beginn detailliert erklärt. Wir entscheiden uns als Hauptgericht für eine Auswahl an ausgebackenen Fisch, die aus Tintenfisch, Riesengarnelen sowie unterschiedlichen kleinen Fischfilets besteht. Erwartungsgemäß ist eines der abschließenden Desserts derartig lecker, dass wir diesen Gaumenschmaus nicht zurückgehen lassen können, obwohl wir bereits fast platzen. Ein hausgemachtes Schokoladeneis, dass von einer geflammten Zuckerschicht, ähnlich wie bei einer Creme Brulee, bedeckt ist, mit einer Sesam-Emulsion Haube. Der hausgemachte Joghurt mit frischen Früchten muss hingegen nahezu unangetastet zurückgehen.

Dann ist es vollbracht und die Band gibt noch einen „Hit“ zum Besten, der den einheimischen Gästen offenbar bekannt ist und von vielen mitgesungen wird. Eine Armada an Köchen, betritt den Speisesaal, klatscht rhythmisch in die Hände. Ausgelassen wird das Ende des Ftour gefeiert und den Köchen für das köstliche Mahl gedankt. Was für ein großartiges und einzigartiges Erlebnis, das wir zu Ehren meines Geburtstages haben durften!

Über den nächtlich illuminierten Jemaa El Fna mit der nahen Koutoubia Moschee führt unser sehr willkommener Verdauungsspaziergang zurück zu unserem Riad.

22. April 2023 – Der schönste Garten Marokkos

Heute sind die meisten Läden in den Souks geschlossen – es ist Samstag und Zuckerfest, so dass wir uns auf andere Sehenswürdigkeiten der Stadt beschränken müssen. Es ist angenehm, einmal durch leere Gassen mit wenig Lärm und Abgasgestank zu flanieren! Eine der bedeutendsten Highlights Marrakeschs ist die Medersa Ben Youssef, einstmals eine der wichtigsten Koranschulen der nordafrikanischen Länder (50 Dirham Eintritt). Den prächtigen Innenhof betritt man durch eine kunstvoll verzierte Zedernholz Tür. Der maurische Patio, in dessen Zentrum sich ein viereckiges Wasserbecken befindet, ist gepflastert mit edlem Marmor. 

Die Wandflächen sind aufwändig verziert mit Kachelmosaiken und Stuckornamenten. Im Obergeschoss befindet sich das Wohnheim für die ehemaligen Studierenden.

Gleich nebenan ist das Musee de Marrakech zu finden (50 Dirham Eintritt). Das Interessanteste an dem Gebäude ist sicherlich der 700 Quadratmeter große Innenhof mit seiner überdimensionalen Metalllampe. Die Exponate in den seitlichen Salons und auch im alten Hammam reißen uns hingegen nicht vom Hocker.

Auch wenn wir im Jardin Majorelle bereits 2015 gewesen sind, darf er bei unserer diesjährigen Stadtbesichtigung nicht fehlen – schließlich ist der Garten eine der Haupt-Sehenswürdigkeiten der Stadt und hat uns bereits beim letzten Mal extrem beeindruckt. Mittlerweile muss man sich seine Tickets rechtzeitig online auf der Website des Gartens mit einem definierten Zeitfenster im Voraus buchen. Die Tickets kosten stolze 150 Dirham, also drei Mal so viel wie noch vor acht Jahren! Hinzu kommen 130 Dirham für das benachbarte Yves-Saint-Laurent Museum. Als Kombikarte mit dem Berbermuseum im Garten zahlt man 300 Dirham.

Wir lassen uns von einem Petite Taxi vom Jemaa El Fna zum Jardin fahren. Man tut gut daran, den Fahrpreis zuvor mit dem Fahrer auszuhandeln. Corinna feilscht mit einem Fahrer und einigt sich auf einen Preis von 40 Dirham.

Die Inhaber eines Online-Tickets werden exakt zum Zeitpunkt ihrer gebuchten Uhrzeit im Pulk eingelassen. Wie eine Viehherde werden die Besucher im One-Way-System von resoluten Ordnern durch den Garten getrieben. Für Fotografen ist es fast ein Albtraum, denn man fühlt sich irgendwie gehetzt und kann kaum einmal ein interessantes Motiv ohne eine Horde Selfie-schießender Touristen aufzunehmen. Schade, ist doch der Jardin Majorelle einer der zauberhaftesten und mystischsten Gärten Marokkos. Der Jardin Majorelle wurde einst vom französischen Maler Jacques Majorelle errichtet, der dort sein Atelier und sein Wohnhaus im Art-Déco-Stil errichten ließ und im namengebenden „Majorelle-Blau“ anstreichen ließ. 

Nach dem Tod des Künstlers erwarb Modeschöpfer Yves Saint Laurent und sein Lebensgefährte Pierre Bergé das dem Zerfall ausgesetzte Gelände. Überall entdeckt man Wasserbassins, in denen Seerosen wuchern und Frösche quaken oder plätschernde Brunnen in üppig blühende Kakteengärten. Interessant ist übrigens der Aspekt, dass Homosexualität seitens der marokkanischen Regierung verboten ist, mit dem Garten aber einem prominenten, schwulen Paar gehuldigt wird. Marrakesch als solches gilt ja ohnehin als Schwulen-Hochburg, was stillschweigend von der Obrigkeit geduldet wird.

Wir beenden unseren Rundgang und wenden uns dem Yves-Saint-Laurent Museum zu. Leider müssen wir enttäuscht feststellen, dass wir uns das üppige Eintrittsgeld dafür gut und gerne hätten sparen können. Einige Skizzen und Zeichnungen des Meisters sowie Originalkleider aus den sechziger Jahren sind hier ausgestellt. 

Das eigentlich Interessante an dem Museum ist eher die Architektur des Gebäudes, das man allerdings auch ohne Eintritt zu zahlen von Außen bewundern kann.

Mit dem Petite Taxi geht es zurück in die Stadt. Auf dem Jemaa El Fna trinken wir einen Tee und beobachten die zum Zuckerfest herausgeputzten Kinder und Familien, die einen Feiertagsspaziergang auf dem „Place“ unternehmen.

Am Abend während des Dinners genießen wir noch einmal die Ruhe in unserem Riad. Zum Abschied können wir noch einmal einen fantastischen Abendhimmel über den Dächern Marrakeschs erleben.  Unser Riad ist in den vier Tagen immer wieder zu einem willkommenen Rückzugsort geworden, da die Stadt einfach extrem turbulent ist. Morgen zieht es uns zur nächsten Station unserer Reise.

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