22. Februar 2015
An unserem letzten Tag in Marrakesch führt uns Alain zu einer Weberei, die in einem ehemaligen Gefängnis untergebracht ist. Hier werden farbenfrohe Tischdecken, Tücher und Stoffe per Handarbeit produziert. Die handbetriebenen „Maschinen“ sehen so aus, als ob sie aus dem vorletzten Jahrhundert stammen. Die Arbeiter ziehen die Fäden in einer affenartigen Geschwindigkeit durch den Webstuhl, so dass wir kaum nachvollziehen können, wie solch gleichförmige Muster auf den produzierten Stoffen entstehen können. Wahrscheinlich werden hier die Stoffe für alle Händler Marrakeschs produziert, da wir schon einige der Muster in den Souks gesehen haben.
Wir möchten eine schöne Tischdecke erstehen, die aus „Kaktusseide“ produziert worden ist. Wenn man den aufwändigen Entstehungsprozess per Handarbeit in dieser Manufaktur erlebt hat, kann man den Wert der Decken erst richtig einschätzen. Da Alain den Besitzer der Manufaktur gut zu kennen scheint, macht er uns einen besonders guten Preis, zwei 2 x 3 Meter große Tischdecken für 450 Dirham. Es ist einfach ein besseres Gefühl, direkt beim Produzenten einzukaufen, da man sicher sein kann, hochwertige Handarbeit zu erwerben. Für den Kauf von Tüchern können wir die Manufaktur „Fil Artisanal“ in der Trik Azbesz N° 57 daher nur wärmstens empfehlen.
Wir genehmigen uns noch einen letzten kurzen Mittagssnack im sehr empfehlenswerten Cafe/Restaurant Toukbal auf dem Djemaa El Fna und schlendern dann zurück zu unserem Riad. Ausgerechnet an unserem Abreisetag wird das Wetter richtig gut, strahlender Sonnenschein und über 20 ° Grad – und auch wir sind beide auf dem Weg der Genesung. So etwas nennt man schlechtes Timing! Auf der Sonnenterasse saugen wir begierig noch ein paar warme Sonnenstrahlen auf, denn in Deutschland warten auf uns in wenigen Stunden Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schmuddelwetter.
Wie üblich ist der Ryan Air Flug pünktlich und bringt uns in 3:40 Stunden zurück in die Heimat. Ein Urlaub geht zu Ende, den wir uns etwas anders vorgestellt haben. Jedoch ließ unsere angeschlagene Gesundheit nur ein sehr reduziertes Programm zu. Sicher werden wir zurückkehren und dann ein viel umfangreicheres Aktivprogramm mit Trekkingtouren durch die faszinierenden und abwechslungsreichen marokkanischen Landschaften in Angriff nehmen.