Zum Frühstück bekommen wir noch einmal Besuch von unserem neuen „Hausfreund“, ein Gelbschnabel-Toko, der sich auf unser Auto setzt und sich ganz nah an uns herantraut.
Wir verbringen noch den Morgen im Camp bevor wir noch eine kleine Runde durch die Nxai Pans in der Nähe des South Camps drehen. In der Gluthitze haben sich die meisten Tier unter die Schatten spendenden Bäume verkrochen.
Schließlich verlassen wir das South Camp, nicht ohne aus unseren Reifen noch Luft herauszulassen auf etwas unter 2 Atü für die bevorstehende Tiefsandpiste, eine der wohl tiefsandigsten Two-Spoor-Sand Pisten ganz Botswanas. Die Oberfläche der Reifen wird durch diese Maßnahme vergrößert, wodurch die Gefahr des Festfahrens etwas verringert wird. Ich merke dennoch kurz hinter dem Camp wie unser Toyota immer langsamer wird und versuche noch zurück in den ersten Gang zu schalten. „Nur jetzt nicht stehen bleiben“, denke ich noch, da ist es auchschon geschehen! Bis zur Achse hat sich unser 4×4 in den Sand eingegraben! Und dann heißt es, im Schweiße unseres Angesichts mit dem Spaten die Reifen und den kompletten Unterboden freischaufeln! Zum Glück eilen uns zwei zufällig vorbei kommende Xomae Mitarbeiter mit ihren Freundinnen, die auf dem Rückweg ins Camp sind, zu Hilfe. Nachdem wir unsere für diese Zweck vorgesehenen Gummimatten unter die Reifen der Hinterachse geschoben haben, gelingt es uns mit vereinten Kräften unser Auto rückwärts aus dem Tiefsandloch zu befreien. Dabei lernen wir, dass sich der Zustand von Tiefsand-Pisten insbesondere in den heißesten Stunden am Mittag und Nachmittag deutlich verschlechtert – aus dem Sand wird die allerletzte Feuchtigkeit durch die Sonne herausgebrannt und der Sand wird noch pulvriger. Gestern haben wir vormittags die gleiche Piste in umgekehrter Richtung noch problemlos gemeistert! „Wir hätten doch nicht wirklich ein Offroad Abenteuer erlebt, wenn wir nicht ein einziges Mal im Tiefsand stecken geblieben wären“, scherze ich, hätte aber auch gerne auf die schweißtreibende Aktion verzichten können! Über eine ca. 200 Meter lange Umfahrung, die wir zuvor übersehen hatten, gelangen wir ohne weitere Schwierigkeiten auf die andere Seite des Tiefsandloches und können unsere einstündige Fahrt zu den Baines Baobabs endlich fortsetzen.
Der letzte Teil der Fahrt führt uns endlos durch eine gelb schimmernde Grassavanne, bevor die weiße Salzpfanne, in der die Insel mit den Baines Baobabs liegen, vor uns auftaucht.