Wir verlassen heute die Kalahari. Es war ein eindrucksvolles Erlebnis, diese Einsamkeit in dieser scheinbar lebensfeindlichen, spröden Umgebung zu genießen. Dennoch stellen wir fest, dass wir schon nach kurzer Zeit die Kalahari lieben gelernt haben, spätestens dann, wenn die Farben eines Sonnenunterganges einem den Atem rauben!
Am Matswere Gate verewigen wir unsere „Sightings“ mit Stecknadeln an dem dafür vorgesehenen Board. Dass neben den Raubtieren ausgerechnet der von uns relativ häufig beobachtete Honey Badger auftaucht, verwundert uns zunächst schon ein bisschen. Jedoch versichert uns der Ranger, dass es keinesfalls an der Tagesordnung ist, diese Tiere zu sichten. Wahrscheinlicher für uns klingt allerdings die Version, dass man auch solchen Besuchern ein „Erfolgserlebnis“ verschaffen möchte, die während ihres Aufenthaltes in der Kalahari weder Löwe, Leopard, Cheetah (Gepard) noch Wild Dog gesehen haben.
Nachdem wir uns aus dem Register ausgetragen haben, fahren wir im zunächst leicht befahrbaren Two Spoor Sand in Richtung Rakops. Erst nach 30 Kilometern kommt der Offroad-Liebhaber für ein kurzes Stück auf seine Kosten. Tiefsandige Löcher müssen umschifft werden – in der Regenzeit können diese Löcher volllaufen und zu einem üblen Hindernis für 4×4 Fahrer werden. Nach drei Tagen Sandpiste treffen wir in Rakops wieder auf eine befestigte Straße. Die Shell-Tankstelle in Rakops ist ein ewiger Unsicherheitsfaktor, da es hier in der Vergangenheit häufig zu Stromausfällen gekommen ist und die Tankstelle somit außer Betrieb war.